Saison 2015: Station 7 am Lausitzring

…und da war es auch schon wieder September. Ein ungetrübtes Zeichen dafür, dass sich die diesjährige Saison dem Ende nähert. Der vorletzte Cup-Termin fand am ersten Septemberwochenende auf dem Eurospeedway Lausitzring statt.

Dieses Mal hatte ich einen exklusiven Instruktor zur Seite stehen. Kein geringerer als der frisch gebackene IDM-Champion 2015 Markus Reiterberger begleitete uns in die Lausitz. Was für eine Ehre. Allerdings standen die Wetterprognosen nicht ganz so gut. Da es sich um eine 2-Tages-Veranstaltung handelt, wird der erste Tag (Samstag) für Training und Qualifying genutzt und am zweiten Tag steht nach einem Warmup am Morgen gegen Mittag das Rennen zur FR-Challenge an. Für den Samstag wurde ab den späteren Nachmittagsstunden Regen prognostiziert, also hieß es so viel wie möglich vorher zu fahren.

Den ersten Turn hat erst mal jeder für sich genutzt, um „warm“ zu werden. Reiti hatte auch nicht sein gewohntes IDM-Superbike mit, sondern ein Superstock Motorrad seines Teams. Auch er wollte sich zunächst erst mal damit vertraut machen.

Den zweiten Turn fuhr ich dann zusammen mit ihm auf die Strecke und er schaute sich das Ganze zunächst von hinten an, überholte mich dann und zeigte mir ein wenig seine Linie… Mein Gott, wie spät er bremst und dennoch sauber in die Kurven einlenkt… Hui jui jui. Da hab ich wohl noch ’ne größere Baustelle, wenn ich auch mal richtig schnell sein will. Er verriet mir im Anschluss auch noch ein paar „Track-Secrets“, kleine Tricks, um sich besser mit dem Motorrad in bestimmten Passagen zu positionieren… Den dritten Turn versuchte ich dann wieder allein und wollte das gelernte auch umsetzen… Ein wenig gelang mir das auch und die Rundenzeiten purzelten. Allerdings auch bei meinen ganzen Mitstreitern. Eine richtig perfekte Runde hatte ich auch noch nicht hinbekommen. Irgendwas war immer. Verkehr durch langsamere Fahrer, Gelbe Flagge mit Überholverbot usw. Aber es ist ja für alle gleich.

Jetzt zog ich mal frische Reifen auf und wollte beim nächsten Turn mal richtig Gas geben. Vorn spendierte ich meinem Motorrad auch noch frische Bremsbeläge. Dann ging es wieder raus. Ich sah zu, dass ich gleich ziemlich am Anfang auf eine freie Strecke kann; das passte auch soweit. Ich hatte dann in der In-Lap niemanden vor mir. Als ich jedoch Start-Ziel passierte, kam eine ganze Reisgruppe gerade erst aus der Box gefahren. Scheinbar haben die alle nicht auf die Uhr geschaut und fast 2 min verpennt. Prima! Wieder nix mit freier Fahrt. Nachdem ich die meisten Spätrausfahrer überholt hatte, hatte ich dann einen von den schnellen Jungs vor mir, da blieb ich dann dahinter und wollte mich ein wenig ziehen lassen. Das klappte eigentlich auch ganz gut. Irgendwie fühlte sich aber mein Motorrad trotzdem komisch an. Es bremste irgendwie permanent von allein. Komisch. Als ich am Ende des Turns in die Box fuhr, merkte ich wie die vordere Bremse die ganze Zeit fast blockierte. Was ist denn nun schon wieder? … und da fiel es mir ein: Vor dem Wochenende wechselte ich daheim noch die Bremsflüssigkeit. Da waren aber abgefahren Bremsbeläge drin. Die Bremsflüssigkeit hätte ich so nur bis zum Minimalfüllstand auffüllen dürfen. Hab ich aber nicht. Ich habe genau mittig zwischen Min & Max aufgefüllt. Nachdem ich nun die frischen Beläge reingebaut habe, war der Füllstand viel zu hoch; es baute sich dadurch Druck von alleine auf und dadurch bremste das Motorrad auch von allein. Beim Rausfahren mit kalter Bremse fällt das nicht auf, erst wenn sie warm wird, steigt der Druck im System. Mist! Wieder ein Turn vergeigt.

Nun gut weiter geht’s. Den Mangel abgestellt und das nächste Problem erkannt: An meinem Federbein schien sich die Druckstufe verabschiedet zu haben. Auch wenn ich diese ganz zugedreht habe, hat da gar nichts gedämpft. Jetzt wurde auch der Himmel immer dunkler und es begann zu regnen. Genau wie es vorhergesagt war. Ok. Dann war es das sowieso mit Zeiten verbessern. Also Federbein rausgebaut und zum Service vor Ort (Beckel-Fahrwerkstechnik) damit. Es hörte dann zwar auf mit regnen, aber die Strecke war noch komplett nass. Somit war der Tag beendet und ich hatte nur P7 für das morgen anstehende Rennen herausgefahren. Ich glaube, dass ist meine schlechteste Startposition bisher in diesem Jahr. Aber was soll’s… Punkte werden im Rennen vergeben.

Die Wettervorhersage für den Sonntag sahen auch alles andere als gut aus. Es wurde wieder Regen angesagt, und so war es dann auch. Ich rüstete als auf Regen um. Obwohl ich kein gutes Gefühl hatte. Lausitz und Regen… das funktioniert doch nicht wirklich. Der Lausitzring hat eine besondere Asphaltmischung mit sehr hohem Gummianteil. Dadurch wird es bei Regen hier richtig rutschig. Warum ist das so? Ursprünglich wurde der Lausitzring für die amerikanische Indy-Car-Serie gebaut. Die fahren aber im Regen nicht. Wenn es bei denen regnet, wird entweder gewartet, bis alles wieder trocken ist, oder das Rennen wird auf den nächsten Tag verschoben.

Wie vorhergesagt fing es auch wieder an zu regnen. Irgendwie war mir nicht nach Motorrad fahren unter diesen Umständen. Ich rechnete mir im Kopf aus, was es für die Meisterschaft bedeutet, wenn ich nicht starte. Es gibt in diesem Jahr in der FR-Challenge ein Streichergebnis. D.h.: Für das Rennen bin ja qualifiziert und trete aber nicht zum Start an. Ergibt 0 Punkte, welche ich allerdings wegstreichen kann. Güdy als mein einzig verbliebener Konkurrent wird sicherlich gewinnen und 20 Punkte gut machen. Muss aber noch 18 wegstreichen (sein bisher schlechtestes Ergebnis)… Also macht er 2 Punkte gut. Genauso wäre es auch, wenn ich hinter ihm ins Ziel komme. Einzig, wenn ich vor ihm ankomme, dann mache ich was gut. Macht er also jetzt 2 Punkte gut, dann habe ich vor der letzten Veranstaltung in Most immer noch 6 Punkte Vorsprung.

Also dachte ich mir: Ich fahre nicht. Bevor ich ein Haufen Schrott produziere, weil ich vor ihm sein will, lasse ich es lieber. Selbst wenn ich nur hinterher rollern würde, dann würde ich das auch nur als Streichergebnis nutzen. Und selbst dann ist immer noch ein Sturzrisiko vorhanden. Nee, das lassen wir mal lieber.

Ich schaute dann also beim Rennen zu. Von ursprünglich 13 Fahrern, welche sich in die Startaufstellung stellten, sind am Ende tatsächlich auch 7 gestürzt… Güdy ist nicht gestürzt… er hat sich die vollen 20 Punkte eingefahren, was er in meinen Augen bei diesem Eiertanz auch vollkommen verdient hat.

Nun ist die nächste Station am letzten Septemberwochenende in Most. Bis dahin werde ich nochmal Urlaub unter der Sonne Mallorcas machen und dann hoffentlich super ausgeruht dort meinem 2. Meistertitel in der FR-Challenge entgegen fahren…

Saison 2015: Station 6 in Brno (II)

Am ersten Augustwochenende ging es dann zum zweiten Mal dieses Jahr nach Brno. Wer mich besser kennt, der weiß, dass ich Brno eigentlich nicht so mag. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich von den 4 Stürzen in den letzten 10 Jahren 3 in Brno hatte. Die Kombination aus hohen Schräglagen und hohem Durchschnittstempo wird wohl einen recht großen Anteil an dieser Bilanz haben. Aber gut, die Bedingungen sind ja für alle gleich.

Die Wettervorhersage avisierte uns ein tropisches Klima mit Lufttemperaturen knapp unter 40 Grad für alle drei Tage. Es wird wohl eine Hitzeschlacht werden.

Da es in Brno nicht so harte Bremszonen wie in Oschersleben gibt, wechselte ich im Vorfeld schon die Gabelfedern und ersetzte sie durch weichere Exemplare.

Am Freitag ging es früh gleich los mit 4 Trainingseinheiten, welche auch gleichzeitig das Qualifying für das erste Sprintrennen am Abend sind. Also lange rumtrödeln ist nicht. Die Wetterprognose hielt ihre Versprechungen und so war es gegen 10.00 Uhr schon knapp 30 Grad Luft und knapp 40 Grad Asphalttemperatur. In der ersten Einheit kam ich nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut zurecht. Einige andere Teilnehmer schienen noch nicht ganz ausgeschlafen zu haben und trödelten auf der Strecke umher, so dass ich nicht wirklich eine saubere Runde hinbekam. Mit einer 2:10 min gewinnt man heutzutage keinen Blumentopf mehr in Brno. Nachdem ich wieder reinkam, sah ich, dass ich trotz weicherer Gabelfedern noch immer nicht den kompletten Federweg ausnutzte. Also vergrößerte ich das Luftpolster indem ich ein wenig Öl aus der Gabel entfernte. Beim zweiten Turn lief es dann schon besser und ich hatte auch zwei freie Runden, um eine bessere Zeit zu erzielen. Nun kam eine 2:09.125 zustande und ich bekam endlich wieder ein bisschen mehr das Gefühl für das Vorderrad. Die Setupänderung machte sich quasi positiv bemerkbar. Bis hierher hatte ich hinter Basti die zweitschnellste Zeit gefahren. Er war 0.093 sec schneller. Nicht viel, aber vorn ist vorn.

Ab dem dritten Turn wurde es dann aber richtig warm draußen und die Asphalttemperatur kletterte auf 52 Grad. Was für eine Hitze! Diese Bedingungen sind dann auch nicht mehr optimal und so konnte in der dritten und vierten Session niemand mehr seine Zeit verbessern. Und dennoch trat ein Umstand ein, welcher mir nun doch zur Poleposition für das Rennen verhalf. Basti hatte einen Vorderradrutscher und hat das Motorrad verloren. Dabei ging an seiner Maschine das Dashboard kaputt, ohne dem sie nicht läuft. Sehr ärgerlich für ihn, denn somit war sein Wochenende zu Ende und er meldete sich vom Rennen ab. Damit rutschen alle eine Position nach vorn und ich erbte seine Pole. Mein Hauptkontrahent, der Güdy stand auf P2 und hatte ebenfalls eine 2:09er Zeit gefahren, auch nur ein paar Tausendstel hinter mir. Also quasi gleichschnell. Das wird dann spannend.

17:30 Uhr rollten wir dann in die Startaufstellung. Die Thermometeranzeige über Start/Ziel sagte 59 Grad Asphalt und 37 Grad Lufttemperatur…Das wird physisch eine Herausforderung.

Dann ging es los: Ampel auf rot – Ampel aus – Abfahrt! Ich hatte einen guten Start und bog als erster in die erste Kurve ein. Nun heißt es: Späne machen… Und das tat ich dann auch. Eigentlich rechnete ich an den typischen Ausbremsstellen jedes mal damit, dass der Güdy neben mir auftaucht…aber er kam nicht. Nach drei oder vier Runden dachte ich mir dann: Mach einfach so weiter, bleib konzentriert und fahr den Sieg nach Hause. In der vorletzten Runde dann aber war es soweit. Beim Anbremsen einer Links-Rechts-Schikane zog innen Güdy vorbei. Wo kommt der denn jetzt plötzlich her? Ich hatte vorher beim Befahren der Start/Ziel-Geraden immer in die verspiegelten Scheiben des Boxengebäudes geschaut und dort niemanden außer mir gesehen…Das habe ich es wohl doch zu ruhig angehen lassen. Aber zurück zum Geschehen: Nach der Schikane folgt ein langes Bergaufstück. Ich kam besser aus der Schikane und holte mir den Platz wieder zurück. Dann folgt die nächste und auch letzte Schikane, ebenfalls wieder eine Links-Rechts-Kombination. Wieder bremste Güdy später, zog vorbei und wieder kam ich besser auf die nachfolgende Start-Zielgeraden und holte mir wieder den Platz zurück. Jetzt war ich gewarnt und bremste überall noch ein Tick später und wählte jedes mal die Kampflinie, machte quasi innen immer zu… Der Plan ging auf… als erster bog ich am Ende der Runde auf Start-Ziel und überquerte als erster die Linie. Yeah! Saisonsieg Nr.3! Und der schmeckte mir besonders gut. Denn jetzt könnte ich es mir „erlauben“, jedes mal direkt hinter Güdy ins Ziel zu kommen und am Ende trotzdem die meisten Punkte in der Meisterschaft eingefahren zu haben. Sozusagen eine kleine Vorentscheidung.

Meine beste Rundenzeit war eine 2:07.425 – schneller, als ich je dort gefahren bin. Hurra!

Samstag

Heute konnte ich es ruhig angehen lassen. Auf dem Programm standen bis Mittag lediglich zwei Quali-Sessions für das Sprintrennen am Sonntag. Am Nachmittag fand ein Rookie-Rennen und das bei 3-Tages-Veranstaltungen übliche Langstreckenrennen auf dem Programm. Ich habe mich aber dieses Mal aufgrund der Hitze gegen eine Teilnahme beim Langstreckenrennen entschieden, um meine Kräfte zu schonen für das Sprintrennen am Sonntag.

Das zweite Qualifying ging ich aber recht entspannt an; mein Ziel war dieses mal lediglich unter die ersten 4 zu kommen, um in der ersten Reihe zu stehen. Den Rest kann man ja dann im Rennen „regeln“. Und so war es dann auch. Nach der zweiten und letzten Session stand ich mit einer 2:09.543 auf P4. Uupps – das war aber knapp. Krato hat sich nun wahrscheinlich eingeschossen und stand auf P3. Zwei Gaststarter belegten P1 und P2, Güdy wieder ganz knapp hinter mir P5.

Sonntag

Heute blieb nicht viel Zeit. Auf dem Programm stand lediglich ein 15-minütiges WarmUp und als nächstes dann schon das 2. Sprintrennen des Wochenendes.

Das WarmUp verlief gut. hier bin ich hinter einem Gaststarter die zweitschnellste Zeit gefahren. Alles soweit in Ordnung. Ich machte das Motorrad fertig für das Rennen, checkte alles durch, machte frische Reifen drauf und wartete dann entspannt auf das Rennen.

11:30 Uhr ging es dann los. Ich rollte auf meine Startposition und wartete auf die Ampel. Verdammt! Zu wenig Drehzahl. Ich habe das Motorrad bald abgewürgt… Naja. Jetzt ist es wie es ist, also mache ich das Beste draus. Einige andere Fahrer überholten mich natürlich dadurch am Start und ich kam als 8. aus der ersten Runde zurück. Die Spitze war jedoch nicht soweit entfernt, das konnte ich sehen. Ein bisschen gefrustet vom verpatzen Start legte ich mir meine Gegner zurecht und holte mir einen nach dem anderen. Als ich dann an P3 liegend eine halbwegs freie Runde hatte stand plötzlich eine 2:06.9 auf meinem Dashboard… Geil! Dann habe ich den Gerhard Eckert (Gaststarter) auf P2 liegend überholt und die erste Sektorzeit (Anfahrt auf das Omega) verriet mir -0,63 sec auf die vorhergehende Runde… jippi…das geht aber auch gut heute, dachte ich mir und fuhr die Lücke auf den führenden Güdy zu… Allerdings ist mir dann in der Kehre am tiefsten Punkt der Strecke das Vorderrad eingeklappt und ich rutschte eben unter dem Motorrad liegend Richtung Kies… „Sch..ße“ dachte ich, das war’s.

Aber plötzlich grippte das Vorderrad wieder und zack saß ich wieder auf dem Mopped… Hui. Schalter im Kopf wieder umlegen und Gas… Gerhard ist zwar wieder durchgeschlüpft, aber bei nur noch 2 zu fahrenden Runden war nun ankommen das Ziel und Position halten.

Aus dem Datarecording konnte ich entnehmen, dass ich mit 10km/h schneller in die Kurve eingebogen bin, als sonst. Ich musste dadurch etwas weit gehen und habe dann noch versucht mit mehr Schräglage die Linie wieder zu kriegen… Das hat eben nicht geklappt.

Aber wie dem auch sei… alles nochmal gut gegangen und die positiven Aspekte überwiegen. Jetzt freue ich mich schon auf die nächste Runde in der Lausitz…

Saison 2015: Station 5 in Oschersleben (II)

Nach der Sommerpause ging es wieder an die Börde nach Oschersleben in die etropolis Motorsportarena.

Dieses Mal sollte es aber nicht ganz so einfach für mich werden. Güdy, Basti und Krato standen wieder mit am Start.

Mein Motorrad hatte ich in der Zwischenzeit zu alphaRacing für ein größeren Fahrwerks- und Geometrie-Service gebracht. Einiges wurde hier revidiert und frisch gemacht und eingestellt.

So hatte ich auch direkt zum ersten Training am Montag morgen ein gutes Gefühl beim Fahren. Beim zweiten Turn konnte ich auch direkt wieder tiefe 33er Zeiten fahren und schob mich damit auf Platz 2 im Klassement. Nun drohte der Himmel sich in Strömen zu ergießen, es wurde immer dunkler. Auch zur dritten Trainingssession um die Mittagszeit regnete es noch nicht und alle Teilnehmer wollte so noch einmal die Chance auf Zeitenverbesserung im Trockenen nutzen. Leider gelang das außer dem Güdy sonst keinem, da es jetzt tatsächlich begann zu regnen. Güdy aber nutzte die allerletzte Gelegenheit und drängelte sich für das Qualifying ganz knapp (-0.083 sec) vor mich. Da es ab nun den ganzen Tag regnete, stand somit die Startaufstellung fest. Startplatz 3 ist ja zumindest eine Position besser als letztes mal.

Am zweiten Tag (dem Renntag) war es wieder trocken, es hatte in der Nacht aufgehört zu regnen.

Das Warmup verlief ohne Probleme und so konnte das Rennen kommen. Nachdem alle auf ihrer Startposition Platz genommen und die Augen auf die Startampel gerichtet haben, ging es dann los. Mein Start war gut, aber nicht so gut wie beim letzten Mal. Genau wie qualifiziert bogen wir in die erste Kurve ein. Irgendwie kam ich aber nicht so richtig voran. Die Rundenzeiten waren auch nicht besser als am Vortag mit den alten Reifen. Komisch irgendwie. Sonst brachten mir frische Reifen immer 1-2 Sekunden Verbesserung. Diesmal allerdings nicht. Die beiden vor mir gingen eine unheimlich schnelle Pace…ich konnte nicht folgen, ohne einen Sturz zu riskieren. Irgendwann musste ich mich auch noch einem Teilnehmer geschlagen geben…zum Glück ein Gaststarter, welcher mir meisterschaftstechnisch keine Punkte wegnehmen kann. Auf Pos.4 in der offenen Wertung kam ich am Ende auch ins Ziel. Für die Meisterschaft zählte das aber als 3. Platz (Gaststarter werden nicht mitgerechnet) und so sicherte ich mir weitere 16 Punkte.

Der nächste Lauf wird Anfang August in Brno stattfinden. Bis dahin muss ich die Geschichte mit dem Fahrwerk in den Griff bekommen. Mehr dazu schreibe ich dann nach der Brno-Veranstaltung.

Saison 2015: Station 4 in Oschersleben (I)

Nach Oschersleben habe ich mit den 85km die kürzeste Anreise und somit ist das auch immer recht entspannt für mich, dort zu sein.

Wie auch in Brno zuvor sind beide Oschersleben-Termine 2-Tages-Events. Das heißt für den ersten Tag wieder nur Training und Qualifikation und am zweiten Tag dann gegen Mittag das einzige Rennen.

Die Trainings- und Qualifikationssessions verliefen recht zäh. Ich hatte im Vorfeld recht einschneidende Modifikationen an der Geometrie des Motorrades vorgenommen und musste mich erst mal an das doch spürbar andere Fahrverhalten gewöhnen. In der Regel kam ich von den Rundenzeiten her nicht an meine Vorjahresergebnisse ran. Auch alle anderen taten sich schwer auf gute Zeiten zu kommen. Ein wenig verzweifelt war da schon. Am Ende des Tages ergab die Qualifikation den Startplatz 4 für das Rennen. Immerhin noch erste Reihe.

Am Renntag merkte ich schon im Warmup, dass es irgendwie besser läuft. Direkt zum Einrollern fuhr ich etwas schneller als am Vortag in der Quali. Das macht Mut!

Nachdem wir uns alle in der Startaufstellung platzierten und es in die Warm-Up-Lap ging, merkte ich schon, dass sich zumindest der Einbau der neuen Kupplung für den Start sehr positiv auswirkt…endlich wieder vernünftig starten.

Nun ging es drum…Ampel auf rot…aus und los! Sensationell kam ich vom Startplatz weg und konnte von meinem 4. Startplatz aus als erster in die erste Linkskurve einbiegen. Die Führung habe ich dann auch nicht mehr hergeben müssen. Und plötzlich mit freier Fahrt fuhr ich auch wieder die Zeiten aus dem Vorjahr. So konnte ich mich Runde für Runde sogar vom Feld absetzen. Durch einen Unfall eingangs der Triple-Links wurde das Rennen jedoch nach nur 8 Runden abgebrochen und mit Stand Ende 7. Runde gewertet. zu diesem Zeitpunkt konnte ich mehr als 7 Sekunden auf meinen ersten Verfolger gut machen und somit den zweiten Sieg der Saison für mich verbuchen.

Dennoch bin ich mit dem Fahrverhalten der RR noch nicht hundertprozentig glücklich. Ich werde auf jeden Fall die Sommerpause bis zum nächsten Oschersleben-Meeting Ende Juli nutzen, um hier nochmal an der Maschine zu arbeiten und entsprechende Änderungen vornehmen.

 

Saison 2015: Station 3 in Brno (I)

Direkt im Anschluss an die 2.Veranstaltung auf dem Slovakiaring ging es von dort aus weiter in das 180km entfernte Brno im Süden Tschechiens.

Gegen 20:00 Uhr rollten wir dort im Fahrerlager ein, bezogen die Box und meldeten uns ordnungsgemäß beim Veranstalter an.

Montag

Dieses mal ist die Veranstaltung ein 2-Tages-Event und es findet nur ein Sprintrennen am 2. Tag statt. Der erste Tag dient dem freien Training und der Qualifikation zur Bestimmung der Startaufstellung. So nutzte ich auch den ganzen Tag um mich wieder auf Brno einzuschießen. Den entscheidenden Quali-Turn gab es dann am Ende von Tag 1. 2:09er-Zeiten mussten da schon kommen, um nicht im Mittelfeld herumzustehen. Tatsächlich taten sich aber alle Teilnehmer schwer, auf ordentliche Zeiten zu kommen. Wer weiß, woran es lag. (bereits 3 Tage Motorradfahren in den Knochen?, Grip nicht da? – who knows?)

Schlussendlich lagen die Positionen 1-9 innerhalb einer halben Sekunde. P1 war eine 2:09.4 und P9 eine 2:09.9. Ich positionierte mich mitten drin mit einer 2:09.7 auf Startposition 5 für das Rennen am folgenden Tag.

Allerdings war ich damit ganz und gar nicht zufrieden. Von der gefahrenen Zeit her habe ich mich etwa 2 Sekunden schneller erwartet. Da ich den ganzen Tag über auch schon enorme Probleme mit meinem Fahrwerk hatte, beschloss ich, am Abend einige grundlegende Änderungen an der Geometrie und am Fahrwerk vorzunehmen. Der Abend war also arbeitsam geprägt.

Dienstag

Vor den Rennen gab es noch zwei Warmup-Turns, die ich zum Probieren der neuen Einstellungen nutzte. Irgendwie fühlte es sich nicht besser an, allerdings auch nicht schlechter. Theoretisch sollte es aber besser funktionieren und ich hoffte, dass das Ganze dann im Rennen mit frischen Reifen besser funktioniert.

Von Startposition 5 aus bog ich als 3. in die erste Kurve ein. Das Feld wurde vom abermals blitzartig gestarteten Basti angeführt. Zwischen ihm und mir noch ein Gaststarter aus Litauen, hinter mir Güdy und Krato. Basti war allerdings auf einem extrem schnellem Level unterwegs und so konnte ich nur mit ach und Krach dran bleiben. Etwa bei Rennmitte bremste sich Güdy noch an mir vorbei und so hatte ich auch wieder mein Tun da dran zu bleiben. Die Fahrwerksprobleme waren definitiv nicht gelöst. Am Ende überquerte ich als 3. der offenen Wertung die Ziellinie (Gaststarter rausgerechnet) und muss sagen, dass das auch das Maximum für mich war. Mehr ging eben nicht, ohne irgendwelche Harakiri-Aktionen zu starten. Und lieber den Spatz auf der Hand als die Taube auf dem Dach. Oder: Ein dritter Rang ist besser als ein Nuller durch Ausfall…

Gewonnen hat tatsächlich noch der Güdy vor Basti durch eines seiner Ausbremsmanöver in der letzten Runde.

In der Jahrestabelle änderte auch dieses Rennergebnis nicht sonderlich etwas. Die Positionen an der Spitze blieben unverändert; Güdy baute seinen Vorsprung auf mich aus; Basti rückte von hinten ein Stück näher. Krato bleibt auf 4.

Saison 2015: Station 2 am Slovakiaring

Mitte Mai ging es zum Slovakiaring. 3 Tage auf dieser Highspeed-Strecke standen an. Meine Erinnerungen an das letzte Jahr waren nicht so prickelnd, da mir damals der Motor meiner RR kaputt ging. Nach unglaublichen 10 Stunden Anreise (720km) mit viel Stau durch Tschechien kamen wir am Donnerstag abend gegen 21.00 Uhr am Slovakiaring, südlich von Bratislava gelegen an und machten uns sogleich an die Arbeit… luden aus, richteten uns ein und begrüßten natürlich alle anderen Mitstreiter.

Da es sich auch hier um ein 3-Tages-Event handelt ist der Ablaufplan für das Wochenende wie zuvor in Most. Am ersten Tag ist Freies Training, Qualifikation und das erste der beiden Sprintrennen, der zweite Tag ist einem Langstreckenrennen gewidmet und am dritten Tag gibt es gegen Mittag das zweite Sprintrennen.

Freitag

Los geht’s! Ich kam von Anfang an gut klar und konnte mich während der Trainings und Quali’s gut behaupten. Zunächst begrüßte uns der Tag mit nasser Fahrbahn – das hieß also Regenreifen drauf. Nach und nach trocknete es aber ab und nach dem Mittag gingen restlos alle Fahrer auf die Strecke, um eine ordentliche Quali-Zeit in den Asphalt zu brennen. Am Ende stand ich auf P2 im Starterfeld. Vor mir ein BMW-Kollege aus der Bridgestone-Wertung (der mich quasi nichts angeht, da ich in der offenen Wertung starte). Schon vor der Anreise malte ich mir hier in der Slovakai gute Chance gegen meinen Rivalen Güdy aus, da dieser die Strecke zuvor noch nie besuchte und ich somit einen Trainingsvorteil hatte.

Den Rennstart habe ich mal so richtig vermasselt und fand mich nach der ersten Kurve als 5. wieder. Gleich in der ersten Runde konnte ich aber eine Position wieder gut machen und sah meine Kontrahenten vor mir. Denny, Güdy und Basti. Basti konnte ich auch innerhalb der zweiten oder dritten Runde überholen und schloss die Lücke zu Denny und Güdy. Denny lag in Führung und Güdy tat sich schwer an ihm vorbei zu kommen. Irgendwann schaffte er es und ging in Führung. Jetzt musste ich an Denny vorbei, was allerdings nicht so einfach ist, wenn alle nahezu gleich Zeiten fahren. Irgendwann passte es und ich ging dank BMW-Power auf der Geraden an Denny vorbei und machte mich auf, um den Güdy wieder einzufangen. Das gelang mir auch erstaunlich schnell. Doch ran fahren und überholen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich bin glaub auch drei Runden hinter Güdy hinterhergefahren, bis sich ebenfalls wieder auf der langen Start/Ziel-Geraden die Überholmöglichkeit bot und ich diese auch sofort nutzte. Jetzt hatte ich frei Sicht nach vorn und konnte mich auch von Güdy absetzen. Am Ende gelang mir so der erste Sieg in der Saison 2015!

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Samstag

Samstag stand wieder das Langstreckenrennen mit meinem Teamkollegen Krato an. Die Qualifikation am Morgen fuhr ich und dieses mal reichte es allerdings nur für P4. Wobei das auch nicht ganz so tragisch ist, man hat ja schließlich 2 Stunden Zeit im Rennen. Hauptsache ist, nicht ganz hinten zu stehen. Die Veranstaltung an sich war von vielen schnellen Österreichern geprägt, da es diesmal eine Gemeinschaftsveranstaltung mir einem österreichischem Veranstalter war.

Den Start fuhr Jan. Anders als sonst wurde hier aber fliegend gestartet. Das Unfallrisiko zu Beginn eines Rennens wird damit auf ein Minimum reduziert. Jan hielt sich während seines Turns auch wacker auf seiner Position. Ausgemacht war, dass er wenigstens 40 Minuten schaffen soll, damit es von der Strategie her mit zwei Tankstops reicht. Nach nur 28 Minuten aber zeigte er den Wechsel aber schon an. Gut. 2 Runden macht er dann ja noch… heißt aber, dass sein Sprit nur 33 Minuten insgesamt gehalten hat. Hmm, der Slovakiaring ist halt ne Vollgasstrecke. Nach unserem Wechsel kam ich auf P2 liegend das erste Mal über Start/Ziel und sah auch zu, eine ordentliche Pace hinzulegen, um noch an das führende Team heranzukommen. Nach etwa 5 Runden merkte ich jedoch schon, dass irgendwas komisch ist. Es fühlte sich an, als ob sich mein rechter Handschuh irgendwie auflöst. Er knüllte sich immer irgendwie in meiner Hand zusammen, wenn ich Gas geben wollte. Ziemlich unangenehm dachte ich mir noch, legte aber erst mal keinen weiteren Wert darauf.

Aber irgendwie wurde das Problem immer schlimmer bis dann zu Beginn von Runde 7 beim Anbremsen der ersten Kurve nach Start/Ziel der Gasgriff auf Vollgasposition hängen blieb. Alter Falter… Voll bremsend und gleichzeitig mit der Handfläche den Gasgriff zurückdrehend bog ich dennoch ein und es ging zum Glück auch gut… Was war das denn jetzt??? Beim wieder Beschleunigen merkte ich nun, dass nicht mein Handschuh das Problem ist, sondern der Gasgriff. Er ließ sich nur extrem schwer drehen. So war ein weiteres Rennen fahren nicht möglich. Am Ende der Runde zeigte ich mit Händen und Füßen an, dass ich ohne Bestätigungsrunde sofort in die Box kommen muss und schlich jetzt quasi noch eine weitere Runde um den Kurs bis in die Boxeneinfahrt. Nach dem Wechsel machte ich mich auf Fehleranalyse. Einer der beiden Gaszüge war gebrochen und hing fest. Was für ein Mist. Ersatz habe ich mit, aber das Ganze innerhalb von einer guten halben Stunde zu schaffen wird schwierig. Um die Gaszüge zu wechseln, muss die Verkleidung ab, Tank runter, Steuergerät, Airbox, Einspritzleiste – alles muss ab. Los geht’s… Trotzdem ich mich richtig beeilt habe, habe ich den Wechsel des Gasbowdenzuges nicht in der halben Stunde geschafft…Krato musste aufgrund von Spritmangel aber rein kommen… Also wurde er wieder voll getankt und musste das Rennen alleine zu Ende fahren. Durch den Tankstop von ihm verloren wir aber wertvolle Zeit und landeten am Ende auf P7 mit über einer Runde Rückstand zum führenden Team.

Wenn man mit zwei Motorrädern fährt, braucht man nur den Transponder zu wechseln, Wenn es nur ein Motorrad ist, dann dauert es eben etwas länger an der Box zum volltanken und evtl. noch Räder wechseln.

Trotzdem war Aufgeben nie eine Option ;)

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Sonntag

Heute stand das Sprintrennen Nr.4 der Saison 2015 an. Ermutigt und gestärkt vom Freitags-Triumph ging nach einem guten Qualifying von der Pole-Position aus ins Rennen. Leider habe ich auch dieses mal den Start – aber so richtig – verkackt…

Genau wie am Freitag verlor ich dadurch wertvolle Positionen und war nur noch 6. nach der ersten Kurve. Und Güdy und Basti sah ich vorn davon fahren… Worst Case dachte ich mir und kniff die Arschbacken zusammen um den beiden da vorn zu folgen. Das gelang mir auch. zumindest konnte ich Basti ein- und überholen. Nur Güdy hatte inzwischen auch keinen Trainingsnachteil mehr und war für mich unerreichbar weit weg. Somit beschloss ich mein Rennen nach hinten auszurichten und passte auf, keinen Fehler zu machen. Basti klemmte mir schließlich am Hinterrad. Platz 2 konnte ich dann aber bis ins Ziel behaupten.

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In der Jahrestabelle hat sich praktisch nicht viel geändert. Güdy 1, ich 2, Basti 3 und Krato 4.

Saison 2015: Station 1 in Most (I)

Nach dem verregneten Frühjahrstraining in Aragon ging es nun am letzten Aprilwochenende in Most zum Saisonauftakt 2015.

Das Wetter zeigte sich von seiner guten Seite und so hatten wir am Ende 2 trockene Sprintrennen und ein gutes 2h-Langstreckenrennen. In den Sprintrennen konnte ich einmal den 3. und einmal den 2. Platz in der Cupwertung erreichen, so in etwa hatte ich auch das Kräfteverhältnis auch erwartet.

Freitag

Am ersten Veranstaltungstag geht es darum, sich schnell in Wochenende zu finden und nicht herumzubummeln. Schließlich steht auch heute noch das erste Sprintrennen an. Die ersten vier Trainingssessions zählen auch gleichzeitig als Qualifikation für das Rennen.

Üblicher Weise werden die schnellen Zeiten dann im letzten dieser Quali-Turns gefahren und somit ging es dann darum, eine freie Runde zu erwischen, in der man dann auch keine Fehler machen sollte. Mit gutem Gefühl kam ich nach der Session zurück und sah meinen Namen allerdings nur auf P4. Die Zeitenabstände waren marginal, im Zehntelbereich hatte ich aber eben nur die 4.-beste Zeit gefahren. Egal, wenigstens noch erste Startreihe. Punkte werden im Rennen vergeben.

Dann ging es los…erster, zweiter und dritter Aufruf zum Sprintrennen der 1000er. Der Vorstart in die Warmup-Runde gelang mir mal gar nicht und ich wusste ja nun erst mal, wie man es definitiv nicht macht. Den eigentlichen Start habe ich dann aber super hinbekommen. Basti auf seiner Fireblade von Pole allerdings auch und so flogen wir Rad an Rad auf die erste Kurve zu. Ich habe mich etwas von ihm irritieren lassen und bremste genau wie er etwas zu früh. Schwupp-di-wupp kamen gleich wieder drei oder vier Gegner vorbei. Nach und nach kämpfte ich mich wieder vor und lag zu Beginn der letzten Runde an Rang 2 hinter Güdy, der dem Feld aber schon etwas enteilt war. Direkt am Hinterrad klebte mir Krato mit seiner neuen R1. Als wir dann auf überrundete Fahrer aufliefen hatte ich nicht ganz so viel Glück, ich musste einmal sehr stark bremsen um einen Crash mit eben diesen zu verhindern. Krato fuhr dann außenrum an mir und dem Überrundeten vorbei und sagte Danke. Als Dritter überquerte ich dann das Ziel…mit ein wenig Frust in den Adern.

Samstag

Der Samstag steht ganz im Zeichen des Endurance-Rennens. (Endurance=Langstrecke)
Wobei man bei zwei Stunden noch nicht wirklich von Endurance sprechen kann.

Dieses Jahr bestreite ich die Langstreckenrennen mit Krato unter dem Teamnamen Poho Racing SBK 1000. Ich konnte uns in der Qualifikation am Samstag morgen die Poleposition für das Rennen sichern und so ging es mit freier Sicht nach vorn ins Rennen.

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Die ersten Runden waren sensationell und ich konnte meine Wochenendbestzeit hier erreichen. Mit tiefen 41er Zeiten und auch 40er Zeiten setzte ich mich pro Runde ca. 2 Sekunden vom Rest des Feldes ab.

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Nach dem Wechsel fuhr auch Krato zu diesem Zeitpunkt die schnellsten Zeiten im Feld und baute unseren Vorsprung sukzessive aus. Nach einer Safetycar-Phase hatten wir dann bereits über eine Runde Vorsprung auf die Verfolger und gaben diesen auch bis zum Ziel nicht mehr ab. Somit gelang uns ein eindrucksvoller Sieg in der Kategorie Langstrecke.

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Und Abend hatten wir dann mal wieder einen Grund, den Tag etwas ausgelassener ausklingen zu lassen…10406356_822319351154651_6010917996552772250_n

Sonntag

Der Sonntag vergeht eigentlich wie im Flug, da es morgens lediglich einen Warmup-Turn gibt und es dann sofort in die Rennen der jeweiligen Klassen geht. Das erste Rennen des Tages bestreiten immer die 600er, dann die 750er und am Ende die 1000er. Die Startaufstellung wurde neu bestimmt durch zwei Qualifikationsturns am Samstag. Ich stand diesesmal auf P3. Nach dem Start und der ersten Kurve fand ich mich auf auch eben dieser Position drei wieder. Allerdings merkte ich in diesem Rennen, dass mich das Langstreckenrennen vom Vortag körperlich ganz schön mitgenommen hat. Ich konnte mangels Kräften einfach nicht mehr so hart pushen, wie ich es gern wollte. Am Ende rettete ich P3 übers Ziel, da ein Gaststarter gewonnen hatte und dieser nicht für die Jahreswertung gezählt wird, kam ein versöhnlicher zweiter Platz am Ende raus.

Die Jahreswertung sah nun so aus, dass Güdy auf Platz 1 liegt, ich auf 2 und Basti teilt sich Rang 3 punktgleich mit Krato.

Saison 2015: Neue Farben – Neues Glück

In neuem Design gehts in die neue Motorradsaison, nach 4 Jahren war mal ein „Tapetenwechsel“ angesagt. Rein optisch bleibt die Grundfarbe elfenbein-weiß, dieses mal hab ich mich dafür in der Mercedes-Palette bedient und das Diamantweiß ausgewählt. Die zweite Hauptfarbe ist nun rot und zwar ein mattes Hot-Rod-Rot. Ich habe das Design so ein wenig den Farben meiner zweiten Lederkombi angepasst. Schließlich soll das alles ja auch ein bisschen stimmig wirken. Obendrein benutze ich den Verkleidungssatz eines aktuellen 2015er Modells.

Das Frühjahrstraining findet dieses Jahr wieder in Aragon/Spanien statt und so schauen wir mal, was dieses Jahr so geht.

Unsere Spanien-Reise nach Aragon fand in der 3. Märzwoche statt. Freitag früh machte ich mich auf zum Ossi nach Erfurt, um dort alles in seinen (größeren) Transporter umzuladen und dann samt Toni abzureisen.

Gegen Mittag kamen wir dann auch los und setzten uns in Bewegung Richtung Spanien. Komischer Weise wurde es statt wärmer immer kälter, wie wir uns Spanien näherten. Inzwischen war es bereits Samstag Vormittag und nach der französisch-spanischen Grenze begann es dann auch noch zu regnen…na prima. Aber es besteht ja die Hoffnung, dass bis Montag früh alles wieder trocken und warm ist. Schließlich hatten wir noch den Rest vom Samstag und den Sonntag um uns in aller Ruhe auf die 4 Tage Aragon vorzubereiten.

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Wie heißt es so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt… Es wurde Montag und schon nach dem Aufwachen hörte ich den Regen auf unser Bungalowdach nieder prasseln… nun ja. Dann ist das jetzt eben erst mal so. Ab zur Rennstrecke. Dort angekommen waren aber auch wirklich alle anderen nicht gerade sehr amused über das bescheidene Wetter.

Den ganzen Montag änderte sich daran auch nichts und so ging der erste Tag des Frühjahrstrainings dahin, ohne einen Meter gefahren zu sein. Dienstag morgen wachte ich auf…und: wieder bzw. immer noch regnete es. Das gibt’s doch nicht. Für den Mist sind wir jetzt 2.000 km nach Spanien gefahren?

Dieses Mal ließen wir uns am Campingplatz Zeit mit frühstücken und schlenderten dann gegen 11 zur Rennstrecke. Es regnete immer noch. Ein paar Mutige drehten trotz des Mistwetters ihre Runden. So schauten ich eben diesen Jungs zu. Auch haben manche ihren Mut mit nem Haufen produzierten Schrottes quittiert bekommen. Schätzungsweise die Hälfte derer, die sich auf den nassen spanischen Asphalt trauten kamen mit dem Schundwagen zurück… OK… das war für mich noch mehr das Signal es nicht auch zu versuchen.

Tag3: Nachdem ich die Augen aufschlug war es heute heller als sonst. Und stiller. Ich suchte den Blick durch das Fenster nach draußen und was war das? Blauer Himmel! Endlich. Die große Freude wurde nur ein wenig gedämpft, nachdem ich nach draußen ging… Zwar war es sonnig aber extrem windig und arschkalt. Aber immerhin noch besser als nass.

Also, ab zur Strecke, Reifenwärmer an und warten, dass es los geht. Den ersten Turn früh morgens ließ allerdings auch noch aus, da ich für 3-6 Grad Asphalttemperatur keine passenden Reifen mit hatte. Eine Stunde später dann ging es aber los bei ca. 12 Grad Asphalttemperatur. Diese Session war auch gleichzeitig das Qualifying zum Langstreckenrennen, welches am späten Nachmittag stattfinden soll

Nach dem langen Winter so direkt ein Quali fahren hat auch was. Nix mit ewig rummachen…gleich richtig Gas geben… Meine gefahrene Zeit nach den 20 Minuten war aber alles andere als gut… die anderen Teilnehmer waren aber auch nicht unbedingt besser. Am Ende reichte es sogar zu Startplatz 4 von 53 Teams – Wow!

Während des Tages purzelten die Zeiten weiter und am Ende gab es das 2-Stunden-Rennen. Ich war der Startfahrer, Krato mein Mitstreiter und Teamkollege. Das Rennen lief eigentlich ganz gut; ich konnte mich auf P2 vorfahren und übergab dann nach guten 40 Minuten den Transponder an Krato. Auch er hielt sich Wacker auf P2/P3 und kam sage und schreibe erst nach 50 Minuten zum Wechsel…man braucht seine Suzuki wenig Sprit. Den Rest des Rennens fuhr ich dann zu Ende und es hieß zunächst, das wir gewonnen hatten. Zwei Teams legten allerdings Protest ein und bekamen auch noch Recht; Wir hatten einen Wechsel weniger als die anderen Teams und somit wurde bei diesen Teams eine Runde zu wenig gezählt. Als dies korrigiert wurde, lagen wir dann schlussendlich auf Rang 3. Aber auch das ist gut; wir waren das erste Team ohne Fahrer mit A-Lizenz.

Der 4. Tag zeigte sich nochmals freundlicher vom Wetter her, es war weniger windig und deutlich wärmer. Beste Bedingungen, um auf Zeitenjagd zu gehen und die persönlichen Bestzeiten vergangener Jahre zu schlagen. Auch das gelang mir am Ende. Zwar waren das nur ein paar Zehntel im Vergleich zu meiner Bestzeit von 2012 aber immerhin. So verging die Testwoche in Spanien und wir machten uns wieder auf die 2.000 Km Reise nach Hause.

Fazit: Motorrad läuft und es funktioniert alles wie gewohnt, die Saison kann dann los gehen…

FR-Endurance-Cup 2013

Neu in 2013

Der FR-Endurance Cup wird ab 2013 auch mit einer Jahreswertung versehen, d.h. es können für die gemeldeten Teams Punkte für eine Jahreswertung gesammelt werden. Wie auch bei der FR-Challenge werden die Sieger am Jahresende mit attraktiven Prämien geehrt.

Prinzipiell werden die Ergebnisse in 2 Klassen gewertet; es gibt die „Kleine“ Klasse – das sind Motorräder der Klassen 2 und 3 (600er und 750er) und es gibt die „Große“ Klasse – das sind alle Motorräder der Klasse 4 (1000er).

Weitere Unterscheidungen (Ein-Motorrad-Klasse, Reifenbindungen usw. gibt es nicht). Ein Team wird immer in der höchsten Klasse gewertet, die sich aus den eingesetzten Motorrädern ergibt. Wenn eine 750er und eine 1000er zusammen antreten, dann gilt die Klasse 4 (1000er). Die Anzahl der Fahrer und die Anzahl der Boxenstops ist freigestellt.

Für 2013 stehen 4 Rennen auf dem Plan:

Lauf 1 – April: Most/CZ
Lauf 2 – August: Brno/CZ
Lauf 3 – September: Lausitzring/D
Lauf 4 – September: Most/CZ

Die Teams müssen sich zu Jahresbeginn für die Jahreswertung einschreiben, um auch dem entsprechend berücksichtigt zu werden.

Für 2013 gilt auch eine längere Renndistanz. Statt wie bisher ein 2h-Rennen ist das Langstreckenrennen nun ein 3h-Rennen. Durchhalten ist also die Devise.

Der 3. Lauf (Lausitzring) war ursprünglich auf Mai datiert. Er wurde jedoch aufgrund sintflutartiger Regenfälle abgesagt und zur Sicherheit aller auf September verschoben.

1.Lauf – perfekter Start in die Saison

Der Saisonauftakt fand im Rahmen der FR-Challenge im tschechischen Most statt.

Das Qualifying fand morgens nach nächtlichem Regen unter feuchten Bedingungen statt. Unter diesen Bedingungen haben nicht alle Teams einen Fahrer auf die Strecke geschickt. Für unser Team EK-Endurance ging Krulli auf die Strecke und fuhr einen 4. Startplatz für das Rennen am Nachmittag heraus. So weit, so gut.

Das Wetter besserte sich im Laufe des Vormittags und die Sonne kam sogar heraus, so dass das Rennen ab 14:00 Uhr unter guten trockenen Bedingungen gestartet werden kann. Für den Start fiel das Los auf Bob. Leider kam es bei Bob zu einem Problem beim Rausfahren in die Startaufstellung. Ein Stoffpolster seines Helmes hatte sich ungünstig umgekrempelt, so dass er nochmal anhielt, um das zu richten. In dieser Zeit sprang die Boxenampel jedoch schon wieder auf rot… er musste das Rennen nun am Ende des Feldes aus der Box starten.

Nach nur 4 Runden kam er aber schon als Zweiter hinter Didier Grams über Start-Ziel und fuhr zu diesem Zeitpunkt auch die absolut schnellsten Runden im Feld. Nach ca. 30min stürzte der in Führung liegende Grams und löste eine Safety-Car-Phase aus. Das Feld schob sich wieder zusammen, Bob konnte aber bis zum ersten planmäßigen Stop nach etwa 50min Rennzeit bereits wieder einen beachtlichen Vorsprung von 37 Sekunden auf die Zweitplazierten herausfahren. Krulli übernahm und konnte den Vorsprung als ebenfalls schnellster Mann im Feld weiter ausbauen. Es folgten nun noch zwei weitere Stops und am Ende fuhr Krulli mit unglaublichen 5 Runden Vorsprung auf die Zweitplazierten der Klasse 4 über den Zielstrich.

Das war ein Auftakt in die Saison nach Maß!

2.Lauf – Pleiten, Pech und Pannen

Der zweite Lauf fand erst im August in Brno statt. Bob hatte sich zwischendurch bei einer anderen Veranstaltung in Assen ein Schienbein gebrochen, war aber bis hier wieder fit. Am ersten Trainingstag passierte dann jedoch das erste Unglück. An Bobs HP4 meinte eines der Pleuel sich die bunte Welt anschauen zu müssen und boxte ein etwa 10cm großes Loch durch das Motorgehäuse. Das hieß für Bob, dass die Veranstaltung gelaufen ist; er packte frustriert zusammen.

Krulli stand nun erst mal alleine da. Allerdings meldete sich Mark Albrecht (auch BMW S1000RR) und bot sich als zweiter Fahrer für unser Team an. Super…auch einer von den ganz schnellen Jungs. Somit blieb die Hoffnung auf einen weiteren Sieg bestehen.

Das Qualifying fuhr Mark und ergatterte mit einer 2:08.0 min den zweiten Startplatz hinter Moto2-Fahrer Gino Rea. Mark war damit ganz zufrieden und sollte dann auch den Start fahren.

Dieser verlief ebenfalls super, Mark kam als erster aus der ersten Runde, dicht gefolgt von Gino Rea auf der Moto2-Maschine. In der zweiten Runde kamen sie in umgekehrter Reihenfolge dicht an dicht über Start-Ziel, Mark konnte das Tempo aber nicht ganz mitgehen. Nach der 4. Runde kam er dann aber völlig unerwartet mit einer laut quietschend-kreischenden BMW an die Box gerollt. Der Motor lief noch, jedoch klang es gar nicht gut. Krulli zog sich vollkommen überrascht an musste übernehmen. Beim Rausfahren rief er Mark noch schnell zu, dass sie das Rennen dann eben mit nur einem – seinem – Motorrad fahren würden.

Durch den unerwarteten Wechsel dauerte der Boxenstop viel zu lange und so verloren wir eine ganze Runde. Nachdem Krulli das erste mal wieder über Start-Ziel kam, zeigte der Monitor Platz 24. Position für Position pflügte sich Krulli durchs Feld und schaffte es bis auf Platz 8 zurück, bevor nach gut 45 Minuten der Tank alle war und der Boxenstop anstand. Da nur noch das eine Motorrad zur Verfügung stand, musste dieses betankt werden, so dass wir wiederum wertvolle Zeit verloren. Mark übernahm das Motorrad und kehrte auf Platz 17 liegend zurück auf die Strecke. Mark wiederum schaffte es in diesem Stint mit dem ihm fremden Motorrad bis auf Platz 4 zurück in die Punkteränge, bevor auch er mit aufgebrauchtem Benzin zum Stop kommen musste.

Krulli bereitete inzwischen den Stop vor, die Spritkanister standen bereit, ein frisches Hinterrad ebenso. Mark kam rein und alles klappte wie am Schnürchen. Krulli wechselte selbst das Hinterrad und war damit schneller, als die anderen Helfer voll getankt hatten. Wiederum mit ein paar Plätzen Verlust kam er zurück auf die Strecke und begann abermals die Aufholjagd. Insgeheim hoffte er auf eine Safety-Car-Phase um Sprit sparen zu können und vielleicht nun bis zum Ende durchfahren zu können. Bei noch etwa 1 Stunde Restzeit wäre dies möglich. Aber, es kam keine weitere Safety-Car-Phase. Im Gegenteil. Neues Unheil kündigte sich an. Die Bremsen schienen den Geist aufzugeben. Das Motorrad ließ sich nicht mehr richtig abbremsen. Als noch etwa eine halbe Stunde Rest-Rennzeit auf der Uhr stand kam er auch wieder zum Stop mit der Botschaft, dass die Bremse rum ist. Die Lucas-CRQ-Beläge halten also nichtmal 3 Stunden durch…direkt vorm Rennen waren die erst gewechselt worden.

Allerdings ist das immernoch kein Grund aufzugeben. Wieder machte er sich selbst als Mechaniker ans Motorrad und wechselte an der kochheißen Bremse die Beläge. Das Motorrad wurde währenddessen von anderen Helfern betankt und Mark konnte den Rest des Rennens bestreiten. Durch die Bremsen-Wechsel-Aktion verloren wir allerdings ganze 3 Runden (knapp 7 Minuten). Mark fuhr in seinem letzten Stint noch die absolut schnellste Rennrunde mit einer 2:07 min und brachte das Motorrad heil über das Ziel. Am Ende waren wir 20. in unserer Klasse, für die Jahres-Gesamtwertung wurden wir allerdings als 5. gewertet und sammelten somit wertvolle Meisterschaftspunkte. (Punkte für die Jahreswertung erhalten nur die dafür auch eingeschriebenen Teams)

Die gelernte Lektion heißt also: durchhalten und nicht vorschnell die Flinte ins Korn werfen!

3. Lauf – Horrorcrash beim Qualifying

Nun kamen wir also Anfang September an den Lausitzring. In der Gesamtwertung waren wir zu diesem Zeitpunkt auf Platz 3 gerutscht, hatten aber lediglich 2 Punkte Rückstand auf die beiden zu dem Zeitpunkt punktgleichen Führenden der Meisterschaftswertung. Also bei noch zwei verbleibenden Rennen können wir aus eigener Kraft noch gewinnen. Die Punktedifferenz sind immer zwei Punkte zur nächsten Plazierungen (zumindest bis Platz 6) , wir müssen also beide Male vor den anderen beiden Teams ankommen.

So richtig in Fahrt und auf gute Zeiten kamen die beiden Fahrer allerdings nicht so richtig. Mit geändertem Setup konnte sich zumindest Bob zeitenmäßig gut in Szene setzen und fuhr hohe 1:46er Zeiten.

Das Qualifying

Da Bob im Training der schnellere war, solllte auch er das Qualifying fahren. Krulli bewaffnete sich mit der Boxentafel, um ihm seine Position und den Abstand anzuzeigen. Nach der ersten gezeiteten Runde lagen wir mit 0,4 sek Rückstand zunächst an zweiter Position. Schonmal ganz gut, aber rein von der Rundenzeit ging da noch was. Krulli stand gerade vorn an der Boxenmauer und wartete mit der Tafel in der Hand auf seinen Kollegen, da gab es plötzlich Rote Flaggen - Abbruch. Das wird bei einem Zeittraining i.d.R. nur gemacht, wenn verunfallte Fahrer oder Fahrzeuge auf der Strecke liegen. Es kamen so langsam alle Teilnehmer in die Box gefahren... Ein Mitstreiter kam zu Krulli gefahren und berichtete ihm, dass Bob einen heftigen Abflug an einer recht ungünstigen Stelle der Strecke hatte...

Was war passiert?

Den ersten Aussagen nach ist Bob an einer schnellen Stelle wohl ungebremst geradeaus in die Airfences vor der Streckenbegrenzung geknallt. Wie kann das denn sein? An dieser Stelle der Strecke bremst man gewöhnlich von ca. 240 km/h auf etwa 60-70 km/h runter für die anschließende Kurve.

In solchen Momenten werden die Minuten zur Ewigkeit. Wir sahen, dass ein Rettungswagen an die Unfallstelle eilte, um sich um Bob zu kümmern. Nach etwa 10 min brachten die Sreckenposten das kaputte Motorrad. Beim ersten hinschauen schon wurde uns allen die Unfallursache klar... niemand vermochte in diesem Moment etwas sagen. Ein Bremssattel hang lose am Schlauch, die beiden Befestigungsschrauben waren verschwunden. Wie kann sich nur ein Bremssattel lösen?

Wir eilten zum Medicalcenter, wo am Lausitzring jeder verunfallte Fahrer hinkommt. Bob wurde gerade untersucht... Die erste Aussage der Ärztin...er sei bewusstlos. Ach du großer Mist. In solchen Momenten rückt das Racing in den Hintergrund. Wir warteten im Medicalcenter, schwiegen uns an, unsere betroffenen Blicke trafen sich immer wieder.

Nach weiteren 20min kam endlich die Erleichterung: Er ist wieder zu sich gekommen. Wir durften mit ihm sprechen. Er wusste in diesem Moment gar nicht, was los war. Wir erklärten ihm, wo er abgeflogen ist und welche folgenschwere Entdeckung wir an seinem Motorrad machten... Da fiel es ihm ein: Als er gerade dabei war, seine Bremssättel wieder anzuschrauben, lenkte ihn jemand aus der Nachbarbox ab und bat darum, mal mitzukommen um kurz zu helfen. Das tat der Bob auch. Als er wieder zurück war, vergaß er schlichtweg, dass er nur einen der Bremssättel richtig festschraubte, der andere hingegen nur mit Hand eingeschraubt war.

Er hatte Schmerzen im Bereich der Rippen und konnte nur schwer atmen. Sicherheitshalber ließ er sich in die Uni-Klinik nach Dresden fliegen, um genaue Diagnosen zu stellen. Am Ende wurden u.a. zahlreiche Rippenbrüche festgestellt; nichts jedoch, was schwerwiedende Folgen haben könnte. EIN GLÜCK!

Aber mal zurück ins Fahrerlager: Das Qualifying wurde gewertet, unser Team hatte P2 inne. Nur alleine kann man ein 3h-Rennen kaum schaffen. Nach langen hin und her, fahren oder einpacken, bot sich Basti #20 an, das Rennen für Bob mit Krulli unter der Flagge EK-Endurance zu fahren.

Wir entschieden uns, dass Basti den Start fährt. Nach den beiden Einführungsrunden kam Basti in die Startaufstellung und vermeldete, dass sein Schaltautomat nicht funktioniert. Er startet trotzdem, wir sollten mal Kontakt mit Holzhauer aufnehmen und nach Lösungen fragen.

Basti kam dann aber nicht wie geplant nach 45min zum Stop, sondern bereits nach etwa 20min. Seine linke Hand krampfte vom ungewohnten Betätigen des Kupplungshebels bei jedem Schaltvorgang... Der Stop an sich funktionierte aber gut und Krulli übernahm und kam als 4. zurück auf die Strecke... mit einem so frühen Stop sah das dann gar nicht mal schlecht aus. Krulli kam jedoch besser zurecht als noch in den Trainings und konnte konstant 1:47er und 1:48er Runden fahren und war damit zu diesem Zeitpunkt der schnellste Mann auf dem Kurs. Es dauerte auch nicht lange, bis er so die Führung übernahm. Nach geplanten 45min kam er in die Box und Basti übernahm wieder. Sein Motorrad hatten wir dank unserem Helfer Ossi wieder fit bekommen. Ossi spielte eine neue Software ins Steuergerät und lernte den Schaltautomaten neu an. Alles wieder i.O. Basti fuhr nun auch richtig gute Rundenzeiten und der Rest des Rennens verlief ohne weitere Zwischenfälle. Die Stops klappten perfekt, die Führung haben wir bis zum Schluss nicht mehr hergegeben. Nur die absolut schnellste Rennrunde mussten wir einem anderen Team überlassen... Aber die Punkte gibt es für das Rennergebnis - und das war ein Sieg!

4. Lauf – Gesamtsieg im tschechischen Most gesichert

Wie auch schon beim vorletzten Lauf am Lausitzring Anfang September gingen die Fahrer Krulli und Basti gemeinsam für das Team EK-Endurance an den Start.

Bei recht kühlen Temperaturen um die 7 Grad konnte sich Krulli beim Qualifying am Morgen mit einer Rundenzeit von 1:44.0 an die Spitze des Feldes setzen und somit die Pole-Position für den Rennstart am Nachmittag sichern.

Den Start in LeMans-Manier bestritt ebenfalls Krulli und er ließ auch von Anfang an nichts anbrennen. Als Führender kam er nach der ersten Runde über Start-Ziel und baute Runde für Runde den Vorsprung auf die Zweitplazierten aus. Nach einer Safety-Car-Phase schmolz jedoch der bis dahin rausgefahrene Abstand wieder dahin. Den ersten planmäßigen Boxenstop kündigte er nach etwa 45min an.

Mit einem Vorsprung von etwa 28 Sekunden übernahm Basti mit seiner CBR den Transponder und pflügte ebenso durch das mit 48 Startern gefüllte Feld. Irgendwie kam er aber mit den für die Langstrecke ausgewählten Pirelli-Reifen nicht zurecht und konnte nicht seinen normalen Speed abrufen. Runde um Runde schlossen zwei der Kontrahenten auf und überholten ihn sogar. Pech hatte Basti durch eine weitere Safety-Car-Phase, da das Sicherungsfahrzeug direkt vor ihm auf die Strecke fuhr und dieses natürlich nicht überholt werden durfte. Der Rest des Feldes schloss so komplett auf ihn auf. Wieder nach etwa 45min kam Basti aber planmäßig an die Box zum Wechsel.

Krulli fuhr dann in seinem zweiten Stint wie entfesselt zahlreiche Superrunden und auch die absolut schnellste Rennrunde mit einer 1:41.8 und holte so den durch die zweite Safety-Car-Phase verlorenen Rückstand wieder auf. Der letzte Boxenstop verlief wieder ohne Probleme und mit dem Wissen um den Gesamtsieg fuhr Basti dann ohne unnötiges Risiko einzugehen auf einen soliden 3. Platz, aber vor den beiden Hauptkontrahenten in der Meisterschaft durch das Ziel.

Als erster Meister des FR-Endurance-Cup geht somit das Team EK-Endurance in die Chroniken ein.