Über den Winter musste ich mich etwas mehr um meine „neue“ S1000RR kümmern. Das DDC (Dynamic Damping Control) Fahrwerk sollte raus und ein konservatives Öhlins sollte rein. Leider hat auch hier die Coronapandemie dafür gesorgt, dass die bestellten Teile ewig nicht kamen. Und der März rückte plötzlich sehr schnell näher. Mein Saisonauftakt habe ich wie die Jahre zuvor in Valencia geplant. Anfang bis Mitte März.
Da es nicht absehbar war, ob alle Teile rechtzeitig eintreffen, gab ich dann für Valencia doch wieder meine alte K46 mit auf den Transportweg nach Spanien.
Im Nachinein betrachtet hatten wir richtig Glück, dass die Verantaltung auf dem Circuit Ricardo Tormo vor den Toren der Stadt Valencia wie geplant stattgefunden hat. Direkt nach unserer Heimreise gab es den internationalen Lockdown wegen der Coronapandemie. Vor Ort hat man davon nichts gemerkt. Das Wetter war super und ich holte mir auch schon den ersten Sonnenbrand in der spanischen Frühjahrssonne.
Wie die letzten Jahre auch ist der Saisonauftakt in Spanien immer ein lockeres Warmup in die Saison. Gemeinsam mit meinen Teamkollegen konnte ich mir den Winterrost von den Knochen fahren.
Wieder daheim wurde nun aber klar, dass dieses Jahr nichts mehr so sein wird wie die letzten Jahre. Durch den Lockdown wurden natürlich auch unsere Renntrainings und Cupveranstaltungen abgesagt. Die erste Veranstaltung nach dem Lockdown war dann zu Pfingsten Ende Mai auf dem Lausitzring. Da ich immernoch nicht alle Teile für die neue K67 beisammen hatte, nahm ich dorthin auch wieder die alte K46 mit.
Dort hatte ich dann aber wegen eines technischen Defektes (Kühwasseraustritt) einen heftigen Abflug mit der Folge, dass es a) dem Motorrad ganz schön zugesetzt hat, und b) auch ich eine Schlüsselbeinfraktur verkraften musste. Das hieß dann wieder 6 Wochen Zwangspause…
Auf unserer Teamhomepage gibt es einen interessanten Artikel zu dem Crash. (->zum Artikel).
Wie ging es dann weiter?
Endlich waren aber auch in der Zwischenzeit alle Fahrwerkskomponenten für die K67 eingetroffen und ich konnte diese endlich fertig bauen. Ende Juli war ich dann damit das erste Mal dieses Jahr zu einer netten Trainingsveranstaltung in Oschersleben. Hier konnte ich nun checken, ob alles am Motorrad läuft und auch, wie es mir so ergeht beim Fahren nach der Schlüsselbeinfraktur. Aber: Alles war gut und Mensch und Maschine hatten keine Probleme.
Die nächsten Stationen waren dann 2x Brno im August, Hockenheim (300 Meilen) und Most im September als Jahresabschluss. Coronabedingt gab es dieses Jahr keine Jahresgesamtwertung, somit waren das alles immer nur Einzelevents, zwar mit Rennen aber ohne Jahreswertung. Und auch jetzt wieder – Ende September – deutet sich der nächste Corona-Lockdown an. Tschechien wurde während unserer Veranstatung dort im September zum Corona-Risikogebiet erklärt. Mal sehen, wo das alles noch hinführt…